erstmal möchte ich mich Vorstellen: Mein Name ist LTI (London Taxi International), meine
Bezeichnung lautet FX4, ich bin Jahrgang 1991 und wurde nach 14 Jahren durch Jonathan aus dem Taxigewerbe entlassen und mit nach Deutschland genommen.
Am 3 Oktober 2009 kam aus Hamburg ein Florist, der mich über ein Auktionshaus gekauft hat. Sein Name ist Heiko.
Heiko brachte auch noch jemanden mit, der heißt Thorsten.
Dieser Heiko, ging um mich rum und freute sich wie ein kleiner Junge. Thorsten hingegen
Schlich zwar auch um mich rum, aber seine Freude hielt sich in Grenzen. Obwohl ich mich von meiner besten Seite zeigte, fand Thorsten doch eine Menge Anlass zur Sorge. Leider sind die 18 Jahre nicht Spurlos an meinem Blechkleid vorbeigegangen.
Diverse Roststellen, die ja noch schön mit Farbe bedeckt sind und so schlimm nicht aussehen hat er entdeckt. Der wird doch nicht an eine Vollrestauration denken?
Nach locker 2 Stunden Palaver mit Jon und seiner Frau setzte Heiko sich hinter das Lenkrad und es ging endlich los. Juhu.
Nach rund 8 Km stoppte Heiko auf einer Tankstelle und füllte erstmal meinen Tank bis obenhin mit lecker Diesel. Dann gab es ein kleines Fotoshouting auf der Tanke.
Thorsten machte Bilder, Heiko machte Bilder, ja, ich glaube Sie mögen mich nun doch beide.
Heiko suchte mir schon einen Namen aus: George. Richtig schön Englisch. Toll.
Dann ging es endlich weiter, aber was war das? Thorsten nahm den Platz hinter dem Steuer ein und Heiko stieg wieder in seinen hässlichen VW-Bus. Hat er mich nun doch nicht Lieb?
Thorsten bastelte als erstes mal ein Neumodisches Navi an die Frontscheibe und tuckerte Vorsichtig los, Richtung Hamburg. Heiko hingegen fuhr in die andere Richtung weg. Hm, komisch ist das schon.
Auf dem weg nach Hamburg erklärte Thorsten mir dann das Heiko erstmal in Urlaub fährt und bald wieder zurück ist. Na dann bin ich ja beruhigt.
So trottelten wir gemütlich Richtung Autobahn. Eine sehr schöne Ausfahrt muß ich ja zugeben, das Weserbergland zeigte sich in seiner Sonnendurchfluteten Herbstpracht.
Auf der Autobahn war ich mal wieder der Eycatcher schlechthin. Ich meine ich kenn das ja, aber Thorsten war doch erstaunt was ich für aufsehen erregen kann.
Es wurden sogar Fotos von mir gemacht, die Leute fuhren dafür extra mal schnell auf dem Standstreifen.
Dann winkte und Hupte es. Freundliche Engländer aus meiner alten Heimat waren begeistert
So einen wie mich in Deutschland zu entdecken. So ging es dann in gemütlichem Reisetempo bis Hamburg.
Als Thorsten am Abend mit mir nach Hause fuhr, konnte ich mir ein grinsen nicht verkneifen.
Über einen Parkplatz ging es zu der Tiefgarageneinfahrt wo ich die Nacht verbringen sollte.
Vor dem Tor steht ein Pfahl mit einem Schlüsselschalter. Nur, der steht zur Linken und Thorsten sitz auf der Rechten Seite. Hihi
So musste er erstmal das Fenster öffnen, und rüberklettern um das Tor zu öffnen.
Schlaft schön.
Hamburg 04.09.2009
Nachdem Thorsten mich Gestern Abend wohlbehalten bei sich in der Tiefgarage abgestellt hat, kam er heute gegen Mittag zu mir und wir fuhren los. Diesmal war das Tor öffnen etwas leichter, grins. Er öffnete mein Schiebedach und fingerte nach dem Bändsel das von der Decke hängt. Es ging als erstes in die Werkstatt zu Thorsten um eine Fettpresse zu holen. Danach fuhren wir in die Garage von Heiko.
Eine sehr schöne Garage muß ich feststellen. Hell und freundlich, genug Platz für mich und alles an Werkzeug da was man so braucht.
Dort wurde ich in aller Ruhe mit dem Großen Wagenheber aufgebockt, Räder runter und die Bremsen inspiziert. Ja, ich habe noch Trommelbremsen an der Vorderachse. Das ermöglicht einem die Bremsen noch nachzustellen. Dann kam die Druckluftfettpresse zum Einsatz.
Vier Schmiernippel gibt es pro Seite, auch wenn sie etwas schwer zu finden waren, aber sie sind da und es tat mir sehr gut mal wieder frisches Fett in die Achsschenkel zu bekommen.
Nachdem ich wieder auf meinen Rädern stand versuchte Thorsten noch den Keilriemen zu spannen, aber daraus wurde nichts, denn dazu benötigt man bei einem echten Englischen Auto nun mal Zollwerkzeug. ätsch
Also wurde nur erstmal alles gecheckt was man auch ohne Zollwerkzeug hinbekommt.
Zu guter letzt bekam ich noch mein ganzes Vinyl-Dach schön mit Kunststoffpflegemittel eingerieben.
Ah, fühlt sich das gut an.
Nun ist aber mal wieder genug für Heute.
See you later.
06.09.2009
Der letzte Tag von meinem Überführungskennzeichen ist da. Thorsten ist bei strahlendem Sonnenschein noch ein wenig mit mir auf Shoppingtour gegangen.
Nun ist es Abend geworden und er meinte das er mich in die Große Garage von Heiko bringt.
Dort angekommen konnte er die Finger nicht von mir lassen und begann als erstes die Heckklappe abzubauen. Ihm war ein wenig Rost im Kofferraum aufgefallen um den er sich jetzt mal kümmern wollte.
Nach dem entfernen der Heckklappe und der Stoßstange wurden seine Sorgenfalten auf der Stirn immer tiefer.
Beherzt schraubte er auch noch meinen Hinteren Kotflügel ab um das ganze besser beurteilen zu können.
Beim betrachten aus der Nähe, muß ich zugeben sieht es doch ein wenig schlimmer aus als ich angenommen hatte.
Thorsten meint das er auf jeden fall das Abschlussblech erneuern muß und dann den Kofferboden wieder versucht zu schließen. Danach wird die Rechte Ecke fertig gemacht und der Kotflügel kann wieder an seinen Platz. Na siehste, ist doch alles nicht so schlimm wie es aussieht. Hoffe ich jedenfalls.
Man liest sich.
Dez.2009
Heiko hat inzwischen Neue Blechteile aufgetrieben.
Nachdem das Bodenblech mit Abschluß seinen Platz gefunden hat wurde also an der Rechten Ecke weitergemacht.
Hier sieht man recht gut das komplette Bodenblech.
Die Ecke hat auch wieder Ihre ursprüngliche Form.
Januar 2010
Allerdings ist der Radkasten auch recht marode.
Diese Ecke ist jetzt auch wieder verschloßen.
Nun folgt noch das glätten und versiegeln. Dann dürfte die Rechte Seite fertig sein.
Allerdings, hat sich beim einsetzen des Bodenbleches schon gezeigt, das die Linke Seite nicht besser ist.
Also noch viel Arbeit.